Roboter sollen die Pflege in Österreich umkrempeln und den Personalmangel ausgleichen, heißt es immer wieder. Aber in der Praxis zeigt sich, dass das weder möglich noch gewünscht ist
Das Ziel: ältere demenzkranke Menschen wieder zu Gesprächen anzuregen, ihre taktile Wahrnehmung zu stärken und eine bessere Verbindung zu den Menschen aufzubauen. Die Pflegerobbe ist dabei nur eine von vielen Anwendungen einer neuen Generation an Robotern und Künstlicher Intelligenz, die in der Pflege immer mehr zum Einsatz kommen. Mit dem klassischen humanoiden Roboter haben viele dieser Technologien jedoch wenig gemein.
„Aber wir lassen die Bewohnerinnen und Bewohner nie allein mit der Robbe“, sagt Wesely. Denn der Roboter sei nur als Unterstützung bei der Betreuung und Kommunikation gedacht. „Oft ist der Roboter nur der Einstieg in ein Gespräch mit den Menschen. Im Laufe des Gesprächs wird die Robbe dann nebensächlich, und wir können mit den Menschen über viele andere Themen sprechen.“
Das, was sich viele unter einem Pflegeroboter vorstellen, sei in den meisten Fällen weder technisch möglich noch sozial gewünscht. „Roboter können und sollen Menschen in der Pflege nicht ersetzen“, sagt Köszegi. „Und sie werden auch unseren Pflegenotstand nicht lösen.“
Übriggeblieben ist von diesen Prototypen wenig. „Die wirklichen Aufgaben der Pflege – Hygiene, Essen, Anziehen und Fürsorge – können solche Roboter nicht übernehmen“, sagt Markus Vincze, Experte für Robotik, Maschinenbau und Künstliche Intelligenz an der TU Wien. Zwar habe die Technik in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Insbesondere das Sprachverständnis und das Erkennen von Dingen im Innenraum seien schon deutlich besser geworden. Beim Greifen und vielen motorischen Fähigkeiten, etwa der Fingerfertigkeit, hapere es aber noch enorm.