Eine internationale Recherche deckt intensive Überwachungsaktivitäten im österreichischen Konzern auf. Die Betroffenen zeigen sich schockiert
Lokalisiert wurden all diese Personen mit einer Technologie namens „Altamides“ der Überwachungsfirma First Wap, die vom Tiroler Josef Fuchs in Jakarta gegründet wurde. Auch der aktuelle Vertriebschef der Firma ist Österreicher. Im Rahmen der Recherche „Surveillance Secrets“ hat DER STANDARD in Kooperation mit „Lighthouse Reports“, Der Spiegel, Paper Trail Media, dem ZDF und neun weiteren Medien, darunter Le Monde und Haaretz, einen Datensatz mit mehr als 14.000 Telefonnummern ausgewertet, die in 168 Ländern hauptsächlich zwischen 2007 und 2014 mehr als 1,5 Millionen Male abgefragt wurden.
DER STANDARD hat mit den meisten der Überwachten sprechen können, unter ihnen auch etliche aktuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Keiner von ihnen hat derartigen Maßnahmen zugestimmt, mehrere erwägen Klagen.
Eine derartige Überwachung wäre in Österreich und Deutschland nur den Behörden vorbehalten, zudem bräuchte es eine richterliche Erlaubnis. Bei teils mehr als fünf Jahre andauernden Trackingvorgängen lässt sich so gut wie ausschließen, dass dies genehmigt worden wäre. Somit bliebe nur die illegale Variante.