Fakt ist aber, dass (nicht nur medizinische) Aufgaben, die volle Aufmerksamkeit, Konzentration und Zeit der ausführenden Personen (z.B. Ärzte, Operationspersonal und Pflegekräfte ) benötigt. Medizinische Remote-Arbeit benötigt zudem mehr Personal, als bei ausreichendem Personaleinsatz vor Ort ( direkt am Patienten ohne Remote-Arbeit) benötigt werden würde : Einen sehr gut ausgebldetene Spezialisten, der in jeder Situation weiß. was zu tun ist und einen ausreichend gut ausgebildeten Arzt vor Ort beim Patienten , der weiß wie er das zu tun hat - und sich auch sicher ist, dass er das - trotz vielleicht fehlender Übung und Erfahrung - wirklich auch selbst tun kann.
Einfacher, biiligerer und auch sicherer könnten solche Behandlungen/Operationen daher jedenfalls durch Spezialisten vor Ort durchgeführt werden - auch wenn diese derzeit dort nicht immer zur Verfügung stehen.
Pflegepersonal “remote” mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologien an bettlägrigen Patienten “arbeiten zu lassen”, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Wenn zudem zumeist zuwenig Personen ( z.B, Pflegekräfte, Fachärzte ) zur Verfügung stehen , oder diese zu den von Seiten der Arbeitgeber gebotenen Bedingungen (z.B. Dienstort, Arbeitszeiten, Gehalt , .. ) nicht arbeiten können/wollen, dann können solche Probleme auch nicht durch moderne Kommunikationstechnologien behoben werden.
Eine andere Regelung für jedes Kleinkleckersdorf ist nicht unbedingt erforderlich.
Das gilt vielleicht für die Ebenen Nordeutschlands abseits der Küsten, nicht aber z.B. für Bestimmungen über Schutzwälder und technische Schutzmaßnahmen an steilen Berghängen im alpinen Raum.
Sogar in Wien gibt es eine Gebirgsautobahn mit entsprechend zwingenden Vorschriften für LKW zur Mitführung und Verwendung von Ketten bei winterlichem Extremwetter.
Viele medizinische Leistungen könnten mittlerweile auch telefonisch oder online gemacht werden: z.B. Erstberatungen oder Krank- und Gesundschreibenden über 1450, Rezeptbestellungen, Überweisungen, Terminbuchungen,
Telefonische Erstberatungen ( z.B. über 1450) sind ein - selbst schon mehrfach erlebter - Unsinn , da die Beratenden den Patienten gar nicht kennen, und der Hausarzt nur in dringenden Einzelfällen solche Gespräche führen kann, weil er zumeist ein volles Wartezimmer mit Patienten hat.
Die sonstigen Leistungen werden nur über manche Ordinationen von Hausärzten auch telefonisch erbracht. Wenn aber jemand keinen Hausarzt hat, dann gib’s auch diese Leistungen nicht über Telefon. Viele niedergelassenen Kassenärzte nehmen aber wegen Überlastung keine neuen Patienten mehr an.
Viele Dinge könnten auch daheim gemacht werden.
Diese Meinung entspricht dem Glauben von Technikern - und hat nur sehr wenig bis gar nichts mit der Realität von Patienten zu tun.
die man postalisch ins Labor sendet.
Wenn mit “man” der Patient selbst gemeint sein sollte , dann ist diese Idee vollkommen zu vergessen. Hast Du Dir schon einmal selbst Blut “abgezapft” und dies dann an ein Labor versendet - wenn Du vielleicht so schwach bist , dass Du dein Bett daheim gar nicht ohne fremde Hilfe verlassen kannst oder Dir schon beim Anblick einer Injektionsnadel schwarz vor den Augen wird ?
Wie man - auch als mobiler Patient - eine Stuhlprobe abgeben soll, wenn man daheim vielleicht nur auf einem Tiefspüler sitzen kann, konnte mir bisher auch noch niemand erklären. In weiser Voraussicht habe ich daheim daher schon vor sehr langer Zeit einen Flachspüler einbauen lassen.
Oder ein medizinischer Service (Community Nurses), die einfach daheim vorbeischauen.
Da sind wir beim nie enden wollenden Them der (nicht nur mobilen) Pflegekräfte, die auch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen und die daher auch regelmäßig (im ORF alle paar Monate ) über ihre miserablen Arbeitsbedingungen - über viel zu wenig Zeit für ihre Klienten - berichten.
Oder ein Monitoring-Gerät, dass man nach Hause bekommt, um wichtige Daten direkt zu erfassen und Online-Betreuung machen zu können.
Was soll das bringen, wenn (medizinische) Online-Betreuung gar nicht möglich ist ?
Dafür können Zentralstellen dann den Patienen beim “Verrecken” besser zuschauen. Vielleicht lässt sich das dann auch noch als neue Unterhaltungssparte des “Reality TV” - selbstbverständlich stets nur mit Zweckwidmung der Einnahmen zur Finanzierung des Gesundheitswesens - vermarkten ?