Neustrukturierung des Gesundheitssystems

Wenn Du im Notfall anrufst (1450 oder 112), bekommst Du meiner Erfahrung nach immer gute Tipps: eine erste Anamnese, Sofortmaßnahmen, Hinweise, wie Du schnellstmöglich medizinische Hilfe bekommen kannst (wo ist der nächste Arzt, der zur Verfügung steht).

Und alle, die mal mit einer heftigen Harnwegsinfektion mit Historie daheim sitzen, sind dankbar, wenn sie einen Teststreifen haben, den Nutzen, die Ergebnisse fotografieren, abschicken und dann innerhalb von 15 Minuten den Kurier mit den notwendigen Medikamenten vor der Tür stehen haben, der gleich die Urinprobe fürs Labor mitnimmt.

Wenn man mal sein Hirn anschaltet und positiv darüber nachdenkt, was möglich sein könnte und wie man Patientinnen das Leben leichter machen könnte, wäre Vieles möglich, was Bedenkenträger immer verhindern wollen.

Ich habe mal ChatGPT gefragt, welche Untersuchungen mit einem Tropfen Blut, den man so mit einem Stich in der Fingerkuppe entnehmen kann, möglich wären.

Die Entwicklungen der Point-of-Care-Medizin und der Lab-on-a-Chip-Technologie sind echt spannend.

Ob jemand dehydriert ist, erkennt man an klinischen Zeichen, Messwerten und Laborparametern. Hier ist die pragmatische Übersicht – vom Einfachen bis zum Genauen:


1. Klinische Anzeichen (sicht- und fühlbar)

Diese geben erste Hinweise, sind aber unsicher, besonders bei älteren Menschen.

  • Durst – meist das früheste Symptom (bei alten Menschen oft abgeschwächt).
  • Trockene Schleimhäute (Mund, Lippen, Zunge).
  • Eingefallene Augen oder Augenringe.
  • Verminderte Hautelastizität („Hautfaltentest“: Haut am Handrücken anheben – bleibt sie >2 Sek. stehen → Flüssigkeitsmangel).
  • Weniger Urin, dunkler Urin.
  • Schwäche, Benommenheit, niedriger Blutdruck, schneller Puls.

2. Objektive Messungen (einfach vor Ort möglich)

Wenn du medizinisch arbeitest oder Geräte zur Verfügung hast:

  • Körpergewicht – tägliche Kontrolle: schneller Gewichtsverlust = Wasserverlust.
  • Blutdruck & Puls – Hypotonie + Tachykardie deuten auf Flüssigkeitsdefizit.
  • Urinmenge & -farbe – <0,5 ml/kg/h über mehrere Stunden → bedenklich.
  • Kapilläre Wiederfüllzeit – Fingernagel kurz drücken: >2 Sek. → mögliches Zeichen für Dehydratation.

3. Laborparameter (präzise Beurteilung)

Nur im Labor sicher quantifizierbar:

  • Natrium ↑ (Hypernatriämie = Wasserverlust).
  • Hämatokrit ↑ (Blut wird „dicker“).
  • Harnstoff/Kreatinin-Verhältnis ↑ (bei prärenaler Azotämie).
  • Osmolarität (Plasma) ↑ (>295 mOsm/kg = Dehydratation).
  • Urin-Osmolarität hoch (Niere konzentriert den Urin stark).

4. Einteilung nach Schweregrad

Grob nach Flüssigkeitsverlust in % des Körpergewichts:

Schweregrad Flüssigkeitsverlust Symptome
Leicht 1–2 % Durst, trockener Mund
Mittel 3–5 % Schwäche, Schwindel, reduzierter Urin
Schwer >5–10 % Hypotonie, Tachykardie, Bewusstseinsstörung, Schock

Praxisfazit

  • Klinische Zeichen → Hinweis, aber ungenau.
  • Laborwerte → Bestätigung und Quantifizierung.
  • Bei Älteren, Kindern oder Kranken → lieber früh messen (Elektrolyte, Osmolarität) statt raten.

Gute Frage – und berechtigt. Die kurze Antwort:
Man braucht heute so viel Blut, weil die Geräte, Methoden und Qualitätsanforderungen es erzwingen – nicht weil der Körper so viel braucht.

Hier die sachliche Aufschlüsselung:


1. Warum aktuell mehrere Milliliter nötig sind

a) Analytische Anforderungen:

  • Jeder Test (z. B. Elektrolyte, Blutzucker, Enzyme, Blutbild, Hormone etc.) braucht ein Mindestvolumen für das Messgerät.
  • Viele Geräte sind auf automatische Analyse-Systeme kalibriert, die Proben „ansaugen“ und teils mehrere Mikroliter pro Messung verbrauchen.
  • Dazu kommen Kontrollmessungen und Kalibrierungen, also interne Qualitätsprüfungen, die ebenfalls Material ziehen.

b) Getrennte Probenröhrchen:

  • Blutbild (EDTA-Röhrchen), Gerinnung (Citrat), Chemie (Serum oder Heparin) → verschiedene Zusätze nötig.
  • Daher braucht man 3–5 ml pro Röhrchen, obwohl die eigentliche Messung oft <50 µl nutzt.

c) Qualitäts- und Akkreditierungsvorschriften:

  • Labore dürfen nicht zu knapp bemessen, weil Wiederholungen oder Zusatzanalysen nötig sein können.
  • Bei zu kleinem Probenvolumen droht „QNS“ (Quantity Not Sufficient) → keine Auswertung, neuer Stich.

2. Wie man mit einem Tropfen auskommen könnte

Theoretisch geht das – technisch ist es sogar längst möglich.
Ein Tropfen = etwa 20–50 µl, reicht für viele Messungen, wenn man die richtige Technik hat.

Möglichkeiten:

  • Mikrofluidik-Chips: Führen winzige Mengen durch mikrokanäle, ermöglichen viele Tests parallel.
  • Lab-on-a-Chip-Systeme: Kombinieren Aufbereitung, Messung und Auswertung auf einem kleinen Sensor.
  • Spektroskopie oder Trockenchemie auf Teststreifen: wie bei Blutzuckermessgeräten.
  • Kapillarblut statt venösem Blut: direkt aus der Fingerbeere oder Ohrläppchen.

Aber:

  • Kapillarblut ist nicht identisch mit venösem Blut (andere Zusammensetzung bei Glukose, Elektrolyten usw.).
  • Sehr kleine Volumina sind fehleranfällig (Verdunstung, Hämolyse, Verunreinigung).
  • Bisherige Großlabore sind nicht auf Mikrovolumina ausgelegt – ihre Geräte würden schlicht „leer laufen“.
  • Nur wenige validierte Systeme existieren, die klinisch zuverlässig genug sind.

3. Fazit

  • Die medizinische Information steckt in Mikrolitern, aber das Laborsystem ist auf Milliliter gebaut.
  • Mit moderner Mikrofluidik ließe sich die Blutmenge drastisch reduzieren – wenn man Laborstrukturen und Geräte anpasst.
  • In Forschung und Point-of-Care-Medizin (z. B. Notfall, Feldmedizin, Raumfahrt) wird das bereits realisiert.

Gut. Dann bekommst du das nüchtern und technisch korrekt.
Ich zerlege es in drei Teile: (1) Prinzip, (2) Aufbau, (3) warum Theranos scheiterte.


1. Prinzip eines echten Lab-on-a-Chip-Systems

Ein „Lab-on-a-Chip“ (LOC) ist im Kern ein Mini-Labor in Kreditkartengröße. Ziel: aus einem Tropfen Blut (≈ 20–50 µl) viele Parameter gleichzeitig bestimmen.
Das funktioniert durch Mikrofluidik – also das gezielte Leiten und Aufteilen winziger Flüssigkeitsmengen in feinen Kanälen (typisch 50–200 µm Durchmesser).

Ablauf technisch:

  1. Probenaufnahme: Kapillarblut (Fingerstich) wird direkt auf den Chip gegeben.
  2. Trennung: Mikrokanäle führen das Blut über eine Membran oder Zentrifugenstruktur, um Plasma von Zellen zu trennen.
  3. Reagenzbereiche: Das Plasma trifft auf winzige Felder mit chemischen Reagenzien oder Biosensoren, die auf spezifische Analyten reagieren (Glukose, Natrium, Laktat, etc.).
  4. Messung: Sensoren messen Farbänderungen (optisch), elektrische Leitfähigkeit (elektrochemisch) oder Fluoreszenz.
  5. Auswertung: Ein integrierter Mikroprozessor oder externes Lesegerät wertet die Signale aus und berechnet die Konzentrationen.
  6. Kalibrierung: Software korrigiert Messabweichungen, Temperatur, Verdünnung usw.

Mit dieser Methode sind gleichzeitige Multianalysen aus einem Tropfen realistisch.


2. Aufbau im Detail

Modul Funktion Technologie
Probenaufnahme Aufbringen eines Tropfens Blut Kapillare oder hydrophiler Einlass
Trennmodul Trennt Plasma von Erythrozyten Mikrofilter, Zentrifugationsfelder
Mikrokanäle Transportiert Flüssigkeit zwischen Kammern Mikrofluidik (PDMS oder Glas)
Reaktionszonen Chemische Reagenzien fixiert Enzymatisch, immunologisch, kolorimetrisch
Sensorik Wandelt Reaktion in Signal um Photodiode, Elektrode, Fluoreszenzdetektor
Datenverarbeitung Rechnet Rohdaten in Werte um Mikrocontroller + Kalibrierung
Ausgabe Display oder Datenübertragung Bluetooth / Cloud / App

Beispiele für echte Systeme:

  • Abbott i-STAT (klinisch zugelassen, arbeitet mit Kartuschen, 2–3 Tropfen Blut).
  • Siemens epoc® Blood Analysis System – misst 13 Parameter (Elektrolyte, Blutgase) in <1 Minute.
  • PixCell HemoScreen – macht komplettes Blutbild aus einem Tropfen mit digitaler Bildanalyse.

3. Warum Theranos gescheitert ist

Theranos (Elizabeth Holmes, ~2003–2018) versprach genau das: hunderte Tests aus einem Tropfen Blut.
Der Fehler war nicht die Vision, sondern die physikalische und chemische Realität wurde ignoriert.

Technisch gescheitert, weil:

  1. Mikrovolumina sind instabil: Kapillarblut enthält zu viele Zellbestandteile, leicht hämolytisch.
  2. Unmögliche Parallelisierung: 200 Tests brauchen unterschiedliche Chemie, pH, Temperatur → auf einem einzigen Chip nicht machbar.
  3. Signal-Rausch-Verhältnis: Bei 10–20 µl Blut ist jede kleine Unreinheit (z. B. Luftblase) gravierend.
  4. Kalibrierung und Qualitätskontrolle: Zu wenig Probe für wiederholte Messung, keine Möglichkeit für interne QC.
  5. Gerätedesign: Ihre Geräte (Edison, später miniLab) hatten mechanische Probleme, Leckagen, Kreuzkontaminationen.
  6. Täuschung: Als nichts funktionierte, wurden Tests heimlich mit Standardgeräten anderer Firmen durchgeführt.

Kurz gesagt: Theranos scheiterte nicht, weil die Idee falsch war – sondern weil sie die Physik ignorierten und die Ergebnisse fälschten.


Fazit

Punkt Realität
Tropfenblut-Messung Möglich, aber nur für begrenzte Anzahl Parameter
Technisch stabil Ja, mit Mikrofluidik + Kalibrierung
Routineeinsatz Nur wenige Systeme (z. B. i-STAT, epoc)
Vollwertiger Lab-Ersatz Noch nicht. Großlabore bleiben für komplexe Diagnostik nötig
Zukunft Miniaturisierte, vernetzte Systeme mit echter Laborgenauigkeit kommen – aber mit realistischer Testzahl (10–30, nicht 200)

Sehr gute, praxisorientierte Frage.
Hier geht’s um das, was realistisch mit einem Tropfen Blut (20–100 µl Kapillarblut) zuverlässig messbar ist – also das, was wirklich klinisch relevant und technisch stabil funktioniert.

Ich teile das nach Laborgruppen ein: Basisdiagnostik, Elektrolyte, Blutgase, Stoffwechsel, Hämatologie und Spezialparameter.


1. Basisdiagnostik – das, was am häufigsten gebraucht wird

Diese Werte lassen sich mit Mikrofluidik oder Point-of-Care-Systemen aus Kapillarblut zuverlässig bestimmen:

Parameter Bedeutung Anmerkung
Glukose Blutzucker Standard bei Diabetes – sehr zuverlässig mit Kapillarblut (z. B. Accu-Chek, Freestyle etc.)
Hämoglobin (Hb) Blutarmut, Blutverlust Stabil messbar mit Photometrie (z. B. HemoCue)
Hämatokrit (Hkt) Anteil roter Blutkörperchen Kombination mit Hb möglich
Laktat Sauerstoffmangel, Schock Routinemäßig in Notfall-/Sportdiagnostik
Kreatinin Nierenfunktion Inzwischen mikrofluidisch möglich (z. B. i-STAT, epoc)
C-reaktives Protein (CRP) Entzündungsmarker Schnelltests verfügbar, auch für Praxisgebrauch

:right_arrow: Das sind die häufigsten 5–6 Parameter, die man wirklich zuverlässig aus einem Tropfen Blut bekommt.
Alles Weitere wird zunehmend ungenauer oder braucht mehr Volumen.


2. Elektrolyte & Blutgase

Mit hochwertigen Point-of-Care-Systemen (z. B. Abbott i-STAT, Siemens epoc) aus 65–100 µl:

Parameter Kommentar
Natrium, Kalium, Chlorid Sehr zuverlässig, wichtig für Flüssigkeits-/Elektrolytstatus
Calcium (ionisiert) Messbar, aber sensibel auf Temperatur/pH
pH, pCO₂, pO₂, Bikarbonat Blutgasanalyse, funktioniert mikrofluidisch stabil
Anionenlücke, Base Excess Rechnerisch aus obigen Werten

:right_arrow: Diese Werte decken Notfall- und Intensivdiagnostik ab (Atmung, Kreislauf, Dehydratation, Elektrolytverschiebung).


3. Stoffwechsel- & Organparameter

Einige biochemische Marker sind mit speziellen Chips möglich, aber nicht alle gleichzeitig:

Parameter Kommentar
Harnstoff (BUN) Nierenfunktion, messbar in Kombination mit Kreatinin
AST, ALT (Leberwerte) Theoretisch messbar, aber derzeit nur in wenigen Prototypen stabil
Cholesterin, Triglyzeride Routine-Fingerbluttests existieren (z. B. CardioChek)
HbA1c Chronischer Blutzuckerwert, gute Kapillarblut-Tests verfügbar

4. Hämatologie (Blutbild)

Nur eingeschränkt machbar, weil Zellen gezählt und klassifiziert werden müssen.

Parameter Kommentar
Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten Möglich mit digitaler Bildanalyse (z. B. PixCell HemoScreen)
Differenzialblutbild (5-Part) Nur bei High-End-Geräten, kein Standard
Retikulozyten, Indizes (MCV, MCH) Teilweise automatisch errechnet

:right_arrow: HemoScreen ist das einzige zugelassene Gerät, das ein komplettes Blutbild aus einem Tropfen liefert.


5. Spezialparameter (begrenzte, aber wachsende Anwendung)

Parameter Kommentar
Troponin I/T Herzinfarkt-Marker, als Schnelltest verfügbar
D-Dimer Thrombose-Ausschluss, einzelne POC-Tests verfügbar
BNP / NT-proBNP Herzinsuffizienz-Marker, teils mikrofluidisch in Entwicklung
TSH Schilddrüse – einige validierte Fingerblut-Tests existieren
Influenza, COVID-Antigen, HIV-Ab/Ag Immunoassays, nicht klassisch chemisch, aber gleiche Tropfen-Technik

Fazit – realistisch heute (2025)

Kategorie Machbar aus 1 Tropfen (≈50 µl) Bemerkung
Glukose, Hb, Hkt, Laktat, CRP Ja, hochverlässlich Praxis- und Klinikstandard
Elektrolyte + Blutgase Ja, mit Spezialgerät Notfall-/POC-Systeme
Nierenwerte, Lipide, HbA1c Teilweise Gerätabhängig
Blutbild komplett Ja, mit HemoScreen teuer, aber präzise
Leberwerte, Hormone, komplexe Panels Noch nicht mit 1 Tropfen brauchen Serum & größere Mengen

Kurz gesagt:
Mit einem Tropfen Blut (50 µl) kannst du heute die wichtigsten Basis-, Elektrolyt-, und Notfallwerte sicher bestimmen – genug, um Hydratationsstatus, Kreislauf, Stoffwechsel und Entzündungen zu beurteilen.
Für umfangreiche Diagnostik (Leber, Hormone, Tumormarker) brauchst du weiter venöses Blut, weil die Chemie komplexer ist und Qualitätssicherung dort entscheidend bleibt.


Sehr gute Anschlussfrage.
Wenn man die genannten Parameter (die man mit einem Tropfen Blut messen kann) praktisch zusammennimmt, lassen sich damit rund 80 % der akuten und häufigen Krankheitsbilder zumindest erkennen, überwachen oder ausschließen.

Ich gehe strukturiert vor – nach klinischen Themenblöcken.


1. Flüssigkeitshaushalt / Kreislauf / Schock

Wichtige Werte: Natrium, Kalium, Chlorid, Laktat, Hämatokrit, Hämoglobin, Kreatinin, Harnstoff

Erkannte / überwachbare Zustände:

  • Dehydratation (Hypernatriämie, erhöhter Hämatokrit, Laktat ↑)
  • Volumenmangel-Schock (Hypotonie + Laktat ↑)
  • Nierenhypoperfusion / prärenales Nierenversagen (Kreatinin, Harnstoff ↑)
  • Elektrolytverschiebungen durch Erbrechen, Durchfall, Diuretika
  • Herz-Kreislauf-Überlastung (BNP, falls verfügbar)

:right_arrow: Relevanz: Akutversorgung, Pflegeheime, Hausbesuche, Notfallmedizin.


2. Stoffwechsel / Diabetes / Ernährung

Werte: Glukose, HbA1c, Ketone, Cholesterin, Triglyzeride

Erkrankungen:

  • Diabetes mellitus (Glukose, HbA1c)
  • Hypoglykämie / Hyperglykämie
  • Diabetische Ketoazidose (Glukose ↑ + Laktat ↑ + pH ↓ + Ketone ↑)
  • Dyslipidämie / metabolisches Syndrom (Cholesterin, TG)
  • Unterernährung / Anämie (Hb, Hkt ↓)

:right_arrow: Monitoring im Alltag und für chronische Erkrankte hochrelevant.


3. Atmung / Sauerstoffversorgung / Schock

Werte: pH, pO₂, pCO₂, Bikarbonat, Laktat

Erkrankungen / Zustände:

  • Respiratorische Insuffizienz (z. B. COPD, COVID, Pneumonie)
  • Metabolische oder respiratorische Azidose/Alkalose
  • Schockdiagnostik (Laktat ↑ zeigt Minderdurchblutung)
  • Hyperventilation / Hypoventilation

:right_arrow: Entscheidend im Notfall, präklinisch, auf Intensivstation.


4. Entzündung / Infektion

Werte: CRP, ggf. Leukozyten, Temperatur

Erkrankungen / Zustände:

  • Bakterielle vs. virale Infektion (CRP hilft bei Abgrenzung)
  • Sepsis-Früherkennung (CRP + Laktat)
  • Wundinfektion, Pneumonie, Harnwegsinfekt – Monitoring des Verlaufs

:right_arrow: CRP ist hier der Arbeitspferd-Parameter – billig, schnell, zuverlässig.


5. Hämatologie / Blutverlust / Anämie

Werte: Hb, Hkt, Erythrozyten, ggf. Retikulozyten

Erkrankungen / Zustände:

  • Anämie (Blutarmut)
  • Akuter Blutverlust (Hb/Hkt rasch ↓)
  • Polyzythämie / Hämokonzentration bei Dehydratation
  • Chemotherapie-Monitoring (Leukozyten, Thrombozyten bei HemoScreen-Systemen)

:right_arrow: Sehr nützlich in ambulanter und hämatologischer Nachsorge.


6. Kardiovaskulär / Notfall

Werte: Troponin, Kalium, pH, Laktat, Hämoglobin

Erkrankungen / Zustände:

  • Herzinfarkt / Myokardschaden (Troponin)
  • Herzinsuffizienz (BNP, falls verfügbar)
  • Rhythmusstörungen durch Kaliumverschiebung
  • Schockzustände – Monitoring über Laktat

:right_arrow: Ermöglicht Vor-Ort-Entscheidungen: stabil oder Krankenhaus.


7. Leber / Stoffwechsel (eingeschränkt)

Werte: AST, ALT, Bilirubin – nur in erweiterten Mikrosystemen

Erkrankungen / Zustände:

  • Leberzellschädigung (Hepatitis, Alkohol, Medikamente)
  • Leberinsuffizienz-Monitoring
  • Stoffwechselstörungen bei Intensivpatienten

:right_arrow: Technisch möglich, aber noch nicht Routine in Mikro-Labs.


8. Infektiöse und immunologische Schnelltests

(gleiche Tropfen-Technik, immunologisch statt chemisch)

Erkrankungen:

  • COVID-19 Antigen / Antikörper
  • Influenza A/B
  • HIV, Hepatitis B/C, Syphilis (Screeningtests)
  • Malaria (in tropischen Regionen)

:right_arrow: Diese Schnelltests nutzen ebenfalls Kapillarblut, aber andere Reaktionsprinzipien (Immunoassay statt Chemie).


Fazit – realistisch diagnostizierbar / monitorbar (2025)

Kategorie Typische Erkrankungen / Anwendungen Laborparameter
Kreislauf & Hydratation Dehydratation, Schock, Nierenversagen Na, K, Hkt, Hb, Laktat, Kreatinin
Stoffwechsel Diabetes, Dyslipidämie, Ketoazidose Glukose, HbA1c, Ketone, Lipide
Infektion & Entzündung Pneumonie, Sepsis, Wundinfekt CRP, Laktat
Respiratorisch COPD, Hypoxie, Azidose pH, pCO₂, pO₂, HCO₃⁻
Hämatologisch Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie Hb, Hkt, BB
Kardiologisch Herzinfarkt, Herzinsuffizienz Troponin, BNP, Kalium
Infektiös (Screening) HIV, Hepatitis, COVID Immunoassay-Tests

Kurz gesagt:
Ein Mini-Labor mit 1 Tropfen Blut kann heute die häufigsten internistischen und notfallrelevanten Zustände sicher erkennen und überwachen – also das, was täglich in Klinik, Pflege, Hausarztpraxis oder Rettungsdienst zählt.

Komplexe oder seltene Erkrankungen (z. B. Autoimmunerkrankungen, Tumormarker, Hormonstörungen) bleiben dagegen klassische Labordiagnostik mit venösem Blut vorbehalten.


– und anschließend den Installateur zur Behebung der durch das Zeitungspapier ausgelösten Verstopfung des WC-Ablaufes verständigen.

Wenn ein Patient - oder dessen Angehörige - über genug “Kleingeld” verfügen , dann können sie sich auch leichter private Pflegekräfte leisten und auch privat verrechnende Wahlarzte - mit gleichzeitig kürzerern Wartezeiten auf Untersuchungen und Behandlungen - bezahlen.
Und wenn Du nicht über genug Kleingeld verfügst, dann musst Du dich mit einer kürzeren Lebenszeit zufrieden geben , als andere.

Da wird Dein Herz überwacht, wenn es Auffälligkeiten gibt - auch wenn Du diese noch gar nicht Bremers, bekommst du sofort einen Anruf von einem Kardiologen, der eine Erstanamese durchführt und notfalls auch gleich die Rettung alarmiert.

Auch diesen Kardiologen wirst Du dafür sicher privat zahlen müssen. Und auch diese Kardiologen werden nicht sofort reagieren können, da sie ja üblicherweise auch andere Patienten persönlich zu betreuen haben und sie nicht nur auf ein Alarmsignal deines Monitors warten werden.

Mit Condition Monitoring und Statistical Process Control in der Industrie seit 50 Jahren üblich

Was industriell “üblich” ist, ist aber nicht automatisch auch medizinisch sinvoll, für den Patienten brauchbar und oft auch gar nicht für einzelne Patienten als Kassenleistung verrechenbar. Im Bereich der Messung von Blutzuckerwerten kann ich hier aus eigener Erfahrung und der Meinung von medizinischem Fachpersonal der Diabetikerbetreuung schreiben.
Eine konkrete Firma , die ich dazu kontaktiert hatte, zeigte in ihrem Servicecenter - und anlässlich einer von ihr selbst veranlassten Umfrage (bzw Studie) keinerlei Interesse (meine) Patientenwünsche wenigstens entgegenzunehmen - obwohl diese Wünsche gar nicht das grundsätzliche Messverfahren, sondern nur die Auswertung/Anzeige/Alarmierung der ohnehin erfassten (und gespeicherten) Messwerte betroffen hätten.

Auch Smartphones und Medikamenten-Depots (z.B. Insulinpumpen) ändern nichts an dieser Problematk - es kommen nur weitere (zumeist technische) Probleme hinzu.

Ach, Erich. Hoffnungslos. Lassen wir es einfach. Es führt zu nichts. Du findest immer ein Haar in der Suppe.

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Soche Minilabors sind selbstverstänflich sinnvoll in medizinischen Einrichtungen z.B. auch in Ordinationen von Hausärzten oder auch in Rettungsfahrzeugen - einsetzbar, haben aber beim Patienten daheim - obwohl nur ein Tropfen Blut dafür benötigt wird - keinerlei Bedeutung, wenn dort nicht gleichzeitig mit solchen Geräten auch medizinisches Fachpersonal zur Verfügung steht .

Das ist kein “Haar in der Suppe”, sondern eigene praktische Erfahrung aus dem Bereich der Blutzuckermessung, die in ähnlicher Weise vermutlich auch andere Betroffene bestätigen können.
So soll es angebich sogar eine “Maker-Gemeinde” geben (bzw. gegeben haben ?) , die versucht haben - und es vielleicht auch noch versuchen - eigene Auswertegeräte entsprechend dem individuellenAuswertungs- und Signalisierungs-Bedarf eines Patienten zu bauen - weil eben die (?) Hersteller bisher zu wenig auf die Wünsche Betroffener eingegangen sind.

Bemerkenswert :
Diese Info erhielt ich vor schon längerer Zeit von einem Arzt der Diabetikerbetreuung.

Das “Problem” dürfte daher wohl doch etwas “dicker” sein , als nur ein “Haar in der Suppe” .

Als Ergebnis eines Anrufes bei 1450 sind mir nur folgende ”Möglichkeiten” bekannt :

  1. Beratung : “Hausmittel” anwenden ( Tee, Wärmeflasche, … )
  2. Beratung : möglichst bald Arzt aufsuchen
  3. Sortmaßnahme : ein Notzarzt wird geschickt
  4. Sofortmaßnahme : die Rettung für den Transport in ein Krankenhaus wird geschickt

- je nach beurteilter Dringlichkeit des jeweiligen medizinischen Notfalles.

Bei jedem Anruf bei 1450 wird eine Standardanamnese durchgeführt und auch Fragen gestellt, die mit dem unmittelbaren medizinischen Notfall gar nichts zu tun haben, aber im Sinne einer raschen Übersicht über die Probleme eines unbekannten Patienten jedenfalls erforderich sind.
Was aber jedenfalls verbesserunswürdig ist, ist die Wiederholung dieser zweitaufwendigen Standardanamnese, wenn der gleiche Patient nochmals bei 1450 anruft, weil etwa während der Wartezeit auf einen Notarzt eine subjektiv empfundene drastische Verschlechterung aufgetreten ist. Obwohl Name , Alter und Adresse des akuten Notfall-Patienten bereits bei 1450 vom ersten Anruf dieses Patienten bekannt sind , ist es dort nicht möglich, bei einem weiteren Anruf des gleichen Patienten im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit dem ersten (viellelcht erst 30 Minuten zuvor erfolgten) Anruf dessen bereits erhobenen Daten der Standard-Anamnese aufzurufen - zumindest dürfte das vor einigen Jahren dort noch so gewesen sein.

Von einem “Kurier”, der dem Patienten irgendwelche Teststreifen und die Proben des Patienten dann in ein Labor bringt, habe ich noch nie gehört. Zudem wäre das auch weitestgehend sinnlos, weil ja auf die - zumeist relevanten - Ergebnisse solcher Tests dann ja durch geeignete medizinische Maßnahmen/Behandlungen am/des Patienten umgehend - ambulant oder stationär in einem Krankenhaus und/oder zur anschließend weiteren Behandlung in der Ordination eines Facharztes - reagiert werden sollte.

Auch das “herumreisen” von Patienten wird immer öfter nichts nutzen.

Denn aktuell ( heutige ORF Nachrichten ) gab es vor zwei Wochen in Oberösterreich eine 55-jährige Patientin mit einem Riss der Hauptschlagader, die bereits in einem Krankenhaus aufgenommen war und nach der Erstdiagnose von (dort nicht verfügbaren ?) Gefäßspezialisten notoperiert werden sollte, dafür aber auch in diesem anderen Krankenhaus (wo diese Notoperation durchgeführt werden hätte können) ein freies Bett in der dortigen Intensivstation benötigt hätte. Nach einem telefonischer Rundruf in 4 (!!) benachbarten Krankenhäusern (darunter auch in Salzburg und St.Pölten) konnte aber nirgends ein freies Bett in einer Intensivstation breitgestellt werden.

Zwei Stunden später war diese Patientin tot

  • wegen fehlender Behandlungsmöglichkeiten im österreichischen Gesundheitsystem.

Haben wir aus den Lock-Downs während der Infektionsspitzen der COVID-19 Pandemie, die ja angeblich wegen zu vermeidender Überlastung der Intensivstationen angeordnet werden mussten, gar nichts gelernt ?
Welcher Lock-Down wird den nun gerade nicht angeordnet, und hat nun vor 2 Wochen dazu geführt , dass im oberösterreichschen Raum - und auch in benachbarten - großen Spitälern (mit Herzchirurgie) kein einziges Intensivbett mehr frei war ?
Oder wäre das alles kein Problem gewesen, wenn sich die verstorbene Patientin Privatärzte hätte leisten können ?

1 „Gefällt mir“

Ich las über diesen Vorfall heute in den Medien!
So etwas dürfte NICHT passieren!

Jeder Arzt ist zur Hilfe verpflichtet - selbst ein Privatarzt MUSS im Notfall helfen!
Über die Kosten ist erst nachher zu sprechen.

Er muss dazu aber auch über die entsprechende Ausbildung ( hier : als Herzchirurg zur Durchführung der erforderlichen Notoperation) verfügen , ein Operatiossaal auch über die dafür erforderliche medizinisch/techische Ausstattung und das dafür benötigte Personal verfügen und der Patient auch außerhalb des Operationsaals in einem Bett der Intensivstation sorgfältig überwacht und betreut werden können.

Wenn das - kein Platz in Intensivstationen - derzeit tatsächlich zutreffend sein sollte, dann können wir nur von Glück sprechen, dass es gerade keine Schwerverletzten nach Unfällen gibt, die ebenfalls Betten auf oberösterreichischen Intensivstationen und Interventionen durch Gefäß- bzw. Herz-Chirurgen brauchen.

Eine erste Reaktion eines Politikers ( laut ORF-Nachrichten heute Nacmittag ) :
”Dann sollen sich halt die Krankenhäuser besser vernetzen !”
Als ob damit dann mehr Intesivbetten und das dafür erforderliche Personal bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen würden - wenn es nirgends belegbare Intensivbetten mehr geben sollte.

Das für Patienten weniger schöne, ist dass halt bei uns jeder die Verantwortung auf die anderen schieben kann. Niemand ist wirklich zuständig. Bundeslandübergreifend schon gar nicht.

Für diese 55-jährige Patientin in Oberösterreich war das nicht nur “weniger schön”, sondern tödlich.
Die Zuständigkeit ist hier meiner Meinung nach weniger das Problem, als die offenbar rein betriebswirtschaftliche “Dimensionierung” unseres Gesundheitssystems zur Erreichung guter “Zahlen” .
Die Berechnung “durchschnittlich” zu erwartender Patientenzahlen und die daraus abgeleitete Dimensionierung der Größe und Anzahl von Krankenhäusern - und auch der Betten in Intensivstationen samt der dafür erforderlichen technischen Einrichtungen und des benötigten Personals, bedeutet, dass bei (gegenüber dem Planungszeitpunkt !) überdurchschnittlichem Patientenaufkommen ( das ist genau 1 Patient mehr, als Betten und Personal vorgesehen sind ) Patienten nicht mehr behandelt werden können und deshalb auch sofort sterben könnten und eben nun auch gestorben sind.
Das Problem besteht in der Feigheit der Politiker, diese Folgen eines “effizienten Wirtschaftens” im Gesundheitswesen ihren Wählern nicht vermitteln zu wollen - sie würden ja sonst vielleicht die nächsten Wahlen verlieren.

Wegen dieses “Engpasses” in den Intensivstationen Öberösterreichs müsste eigentlich alle Straßenunfälle sofort verboten werden und die Westautobahn in Oberösterreich vorsorglich - bis zur Entspannung der Lage in den Krankenhäusern - in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden.

Vernünftigerweise hätte man eine zentrale Leitstelle. Die gibt es offensichtlich nicht. Jedes Spital weiß ob es jemanden aufnehmen kann oder auch nicht. Man ruft also als Arzt seine Liste an benachbarten Spitälern durch.

Klingt für mich nach etwas, was die IT lösen könnte. Ich bin mir auch sicher, dass ein Spital Platz gehabt hätte, allerdings wusste man es nicht. In dem Fall hätte vermutlich auch der Hubscharuber eine Patientin wohin bringen können, damit wäre auch eine größere Entfernung vermutlich machbar gewesen, als mit dem Krankenwagen.

Solche Daten haben wir aber nicht. Wir wussten als Covid kam nicht einmal wie viele Beatmungsgeräte wir haben. Und wie gut die “Gesundheitsakte” ist hat Du Dir vor rund 10 Jahren selbst angesehen. Sie ist seitdem nicht viel besser geworden.

Fehlenden Leiststellen im Gesundheitswesen - nicht nur 1450 als Erstanlausfstelle für “Alltagspatienten” - könnten durchaus Mit-Ursache für solche Notfälle - nicht nur der Suche nach freien Notfallbetten/Operationsmöglichkeiten , sondern auch der “Suche” nach dringend benötigten - aber vor Ort nicht erhältlichen - Medikamenten sein.

Schon seit Jahren “kömpfen” manche Patienten darum, dringend benötigte Medikamente auch rechtzeitig erhalten zu können, da ”ihre”Apotheke diese Medikamente auch auf Bestellung nicht liefern kann. weil diese Medikamente auch über Großhändler nicht - oder nur manchmal - erhältlich sind.
Da kann es dann schon vorkommen, dass Patienten aus Wien nach Bad-Vöslau verwiesen werden. weil es dort - und auch nur “vielleicht” - noch eine Apotheke geben könnte, die dieses Medikament noch lagernd haben lönnte.
Dieses “Gschichtl” habe aber nicht ich erfunden, sondern wurde mir von “meiner” Apothekerin so erzählt.
Auch ich musste schon mehrmals mehrere Apotheken anrufen, um irgendwo mein Medikament “auftreiben” zu können.
Zufolge dieser Probleme gibt’s seit einiger Zeit eine App (https://aposcout.at/ ) , mit der Patienten nach den Apotheken suchen können, in denen das von ihnen benötigte Medikament verfügbar sein soll. Diese App wurde von einem Großhändler erstellt und enthält (enthielt ?) daher nur die Medikamentenmengen die vom Großhändler an Apotheken ausgeliefert wurden, aber vielleicht gar nicht mehr in den Apotheken verfügbar sind, wei sie dort schon verkauft wurden.
Ich hole mein Medikament nun aus einer nahegelegenen Krankenhausapotheke.
Wie erhalten aber anddre Patienten , die keine nahegelegene Krankenhausapotheke haben, ihre nur schwer erhältlichen Medikamente ?
Warum können solche ( seltenen ? , teuren ? ) Medikamente nicht nach Bestellung an jede Apotheke ausgeliefert werden ?
Denn meine Stamm-Apotheke, über die ich alle anderen Medikamente (noch ?) problemlos erhalte , kann mir dieses Medikament weiterhin nicht besorgen, weil sie offenbar nur sehr selten damit beliefert wird.

Offenbar gibt’s im Gesundheitswesen viel zu viele “Baustellen” ohne fähige “Bauleiter”.

Das Problem sind die fehlenden Daten. (und Transparenz)

Und es gibt zu viele Bauleiter. Jeder der jemanden kennt und einen Job braucht wird “Bauleiter” im Gesundheitsbereich. Und in meine Baustelle schaust Du nicht hinein, ….

ich verfolge gerade eine Diskussion zum aktuellen Todesfall :
Mein Eindruck :
Die meisten Teilnehmer dieser Diskussion verstehen das Problem überhaupt nicht.
Es geht überhaupt nicht darum, ob der aktuellen Patientin noch hätte geholfen werden können, wenn sie rechtzeitig in einem entsprechend ausgestatteten Krankenhaus auf de Operationstisch gekommen wäre.

Es ist zudem zum Schreien :
Manche Diskussionsteilenehmer wollen im Ernst mehr Wert auf Vorsorgemaßnahmen setzen, und glauben damit die aktuellen, heutigen, Probleme lösen zu können.

Nun konkret einige meine Erfahrungen :

Schon vor 20 Jahren war klar, das sogenannte Stroke-Units zur zielführenden Erstbehandlung von Gehirnschlag-Patienten (möglichst innrhalb der ersten 2 Stunden nach den ersten Symptomen) erforderlich sind.
Meine Mutter hat damals ihren ersten Gehirnschlag erlittten - sie ist einfach nur grundlos von der Sitzbank im Wohnzimmer gefallenund konnte sich nachher einige Minuten lang nicht verständlich ausdrücken. Die von mir im Bezirk Baden mit Bekanntgabe der Vermutung “Gehirnschlag” verständigte Rettung, kam ohne Arzt und auch die Sanitäter haben mich damals gefragt, wo denn der Arzt sei.
Meine Mutter wurde ins Krankenhaus nach Baden eingeliefert. Dort war ( in der Notfallaufnahme) zu diesem Zeitpunkt nur ein Arzt im Dienst , der sich wegen gerade eingelieferter Schwerverletzter nach einem Verkehrsunfall auf der Südautobahn gar nicht ausreichend um meine gerade mit der Rettung eingelieferte Mutter kümmern konnte. Meine Mutter hat das damals noch einigermaßen unbeschadet - soweit ich das als Laie damals “festststellen” konnte - überstanden. Sie ist erst einige Jahre später nach einem weiteren Gehirnschlag in der Intensivstation in Wiener Neustadt gestorben.

Ich selbst habe es nur einem glücklichen Zufall - gerade in Rufweite befindlicher Ärzte und Pflegekräfte, einem gerade freien Operationsaal und einem gleichzeitig verfügbaren Operationsteam im AKH - zu verdanken, dass ich nach inneren Blutungen - nach einer ersten schweren Operation wenige Tage vorher - nicht schon seit 5 Jahren tot bin.

Seither benötige ich Medikamente, die seit ca. 2 Jahren nicht mehr leicht - und daher auch nicht mehr über meine Stamm-Apotheke - erhältlich sind. Wie ich immer wieder bemerke, haben auch zahlreich andere Patienten Probleme ihre Medikamente in ihrer (Stamm-) Apotheke zu bekommen. Auch in Medien wurde über diese Lieferschwierigkeiten schon öfter berichtet. Betroffene Patienten werden jetzt von ihrer Stamm-Apotheke an andere Apotheken verwiesen, es gibt aber scheinbar keine “Zentralstelle”, die Auskunft über Adressen lieferfähiger Apotheken geben könnte.
Und die Apotheken selbst scheint dieses Problem, der gar nicht - oder nur manchmal - lieferbaren Medikamente, überhaupt nicht zu interessieren. Eine App , die zu jedem Medikament jene Apotheken anzeigen soll , in denen das Medikament noch erhältlich sein könnte, war zumindest vor einem Jahr (als ich damit noch versucht habe Apotheken , die mein Medikament lagernd haben , zu finden ) noch unbrauchbar, weil die dort gefundenen Informationen für mich - das von mir benötigte Medikament - unrichtig waren.
Ich habe nun eine Krankenhausapotheke in der Nähe gefunden, über die ich nun regelmäßig dieses von mir benötigte Medikament erhalten kann.
Wie kommen aber Patienten “am Land” zu ihren - nur schwer bis gar nicht erhältlichen -Medikamenten, wenn sie nicht eine öffentlich zugängliche Krankenhausapotheke in ihrer Nähe haben ?

Obiges nur als Beispiel für Probleme im Gesundheitssystem aus meiner sehr persönlichen eigenen Erfahrung.

Ist das so generalisierend nicht vielleicht polemisch ?
Ist der Zweck solch generalisierender Aussagen vielleicht nur, das Vertrauen in unsere staatlichen Einrichtungen - und damit auch unsere Demokatie - zu untergraben ?
Wollen wir uns- bzw. willst Du dich - damit wirklich an der Untergrabung unserer Demokratie beteiligen ?
Wenn es konkrete Vorwürfe geben sollte, dann sollten die auch mit entsprechender Sorgfalt aufgeklärt - und allenfalls dafür Verantwortliche auch geeignet zur Rechenschaft gezogen werden.